1 April 2014

Tagesspiegel, Potsdamer Neuste Nachrichten, ein Kritik von Peter Buske

„…Und dann erschien Sergej Rachmaninows von Liebhabern inzwischen liebevoll „Rach 3“ genanntes Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 auf der 1909-Szenerie und damit auf dem Nikolaisaalpodium. Es zitiert die russische Melodie „Soldaten am Grab“, paraphrasiert über Rimski-Korsakows „Russische Ostern“ und […]

„…Und dann erschien Sergej Rachmaninows von Liebhabern inzwischen liebevoll „Rach 3“ genanntes Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 auf der 1909-Szenerie und damit auf dem Nikolaisaalpodium. Es zitiert die russische Melodie „Soldaten am Grab“, paraphrasiert über Rimski-Korsakows „Russische Ostern“ und gewinnt sich daraus das anspruchsvolle Spielmaterial. Der enorm schwierige Solopart bringt jeden Pianisten gehörig zum Schwitzen. Auch den israelischen Virtuosen Amir Katz, dem jedoch das Kunststück gelang, alle Aufgaben fast mühelos erscheinen zu lassen. Von den eingängigen und unaufhörlich flutenden Melodiewogen zwischen Solist und Orchester über rasante Tastenläufe und Trillerketten bis hin zur virtuos-donnernden Solokadenz und den lyrischen Ruhepunkten entstand so ein ständiges Auf und Ab der Stimmungen und Leidenschaften. Ihre phänomenale Gestaltung ließ einen schlichtweg staunen. Dabei bewies Katz enorme manuelle Geschicklichkeit. Unverkrampft und leicht, nahezu sportiv war sein Anschlag, unsentimental und voller Intensität sein Ausdruck. Als umsichtiger Steuermann durch alle Stromschnellen, Untiefen und sonstige Fährnisse erwies sich auch der künstlerische Leiter Michael Helmrath. Dem Finalrausch folgten vom Publikum stehend dargebrachte Ovationen, denen er mit Zugaben wie der empfindsam vorgetragenen Schumannschen „Träumerei“ dankte. Ein großer Abend.“

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