26 April 2010

Märkische Allgemeine, Kritik von Ann Brünink

„… der absolute Höhepunkt des 7. Sinfoniekonzerts der Saison.“

„…Und so war das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 der absolute Höhepunkt des 7. Sinfoniekonzerts der Saison.
Wesentlich Anteil daran hatte der israelische Pianist Amir Katz (Jahrgang 1973).

Gemeinsam mit den wunderbar spielenden Symphonikern gelang es ihm, die Brillanz, die in diesem Konzert angelegt ist, zum Klingen und Funkeln zu bringen. Zum Auftakt des ersten Satzes „Allegro con brio“ spielt das Orchester Tutti, die von den Geigen aufgenommen werden, was dem Satz eine große Leichtigkeit verleiht, so dass man sich an Mozart erinnert fühlt. Erst ziemlich spät setzt Katz ein mit einer sehr lyrischen Passage, die er so versunken spielt, als ob er jeden einzelnen Ton neu erfinden würde. Der hoch aufgeschossene Pianist kriecht fast in den Flügel hinein, so stark konzentriert er sich auf sein Spiel. Mit seinem leichten, kristallklaren Anschlag vermag Katz die unterschiedlichsten Stimmungen darzustellen. Er kann Töne so leise spielen, dass sie zu schweben scheinen. Und er kann sie, ganz und gar klangrein, fulminant anschwellen lassen. Dieses einfühlsame miteinander Agieren zwischen Orchester und Pianist bewährt sich auch im zweiten Satz. Gegen Ende des Adagios entwickelt sich eine wunderbare Zwiesprache zwischen Pianist und Streichern, die die Zuhörer in einen Schwebezustand des Wohlbefindens versetzt. Traumhaft!

Mit einem fröhlichen Klavierhopsassa beginnt der dritte Satz „Rondo. Molto allegro“. Ausgelassen spielen sich Pianist und Orchester das „Kuckucksmotiv“ wie Bälle abwechselnd zu. So unbeschwert und optimistisch endet das Konzert wie der damals 25-jährige Beethoven gewesen sein mag, als er das Werk 1795 bei seinem allerersten öffentlichen Auftritt in Wien uraufgeführt hat.

Begeisterter Beifall auch im Brandenburger Theater, wo das Publikum diese wunderbare Leistung bejubelt. Amir Katz bedankt sich für den Applaus mit einem Nocturne von Frédéric Chopin….“

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